Jan Banning. Comfort Women
Der Portraitzyklus „Comfort Women“ (Trostfrauen) von Jan Banning zeigt Frauen aus Indonesien, die während des Zweiten Weltkrieges, als sogenannten „Trostfrauen“, in Militärunterkünfte und Frontbordelle der japanischen Armee verschleppt und dort teilweise jahrelang als Sexsklavinnen missbraucht wurden. Mehr als sechs Jahrzehnte hatten die Frauen über die an ihnen begangen Verbrechen geschwiegen, bevor sie für Jan Bannings Kamera posierten und über ihre leidvolle Geschichte erzählten.
Die japanische Armee hatte während des Asien-Pazifik-Krieges (1937-1945) in sämtlichen von ihr besetzten Gebieten Frontbordelle für ihre Soldaten eingerichtet und damit systematisch ein Netzwerk der Zwangsprostitution geschaffen. Erklärtes Ziel war der Militärführung war es so den Kampfgeist der Truppen zu stärken und Geschlechtskrankheiten sowie Massenvergewaltigungen zu verhindern. Schätzungen zufolge wurden rund 200 000 Mädchen und junge Frauen, aus den von Japan besetzten Ländern – unter anderem aus China, Korea, Indochina, Thailand, Birma, Taiwan und Indonesien – in Militärbordelle verschleppt und dort zur Prostitution gezwungen. Das Schicksal der „Trostfrauen“, von denen nur jede Dritte die Kriegsjahre überlebte, wurde nach Ende des Krieges mit einem Tabu belegt. Die Frauen schwiegen aus Scham und aus Angst vor sozialer Ächtung, die offiziellen Stellen in Japan vermieden eine Auseinandersetzung mit den Verbrechen. Während inzwischen immer mehr „Trostfrauen“ mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen sind, weigert sich die Regierung in Tokio bis heute, die historische Verantwortung für die an ihnen verübten Menschenrechtsverletzungen zu übernehmen.
Informationen zu der hängefertigen Ausstellung erhalten Sie auf Anfrage.
Nächste Ausstellungsstation:
NS-Dokumentationszentrum in Köln: 8. März bis 1. Juni 2025 (im Rahmen der Ausstellung "Die Dritte Welt in Zweiten Weltkrieg").
Fotos © Jan Banning