Das multimediale Ausstellungsprojekt „Tree & Soil“ des niederländischen Künstlerpaares Robert Knoth und Antoinette de Jong entstand vor dem Hintergrund der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011. In den Jahren nach dem Reaktorunglück reisten Robert Knoth und Antoinette de Jong mehrfach in die verseuchten Sperrgebiete rund um das japanische Kraftwerk. In Fotografien und Filmaufnahmen dokumentierten sie menschenleere Orte und Fragmente einer einst kultivierten Landschaft, die langsam von der Wildnis zurückerobert wird.

Im Zentrum der Ausstellung steht eine Videoinstallation, die in langen Einstellungen und einem Klangteppich aus zarten Naturgeräuschen eine scheinbar unversehrte Natur zeigt. Die Fotografien in der Ausstellung werden kombiniert mit Abbildungen von Naturalien, botanischen Zeichnungen und künstlerischen Darstellungen aus der Sammlung des Arztes und Naturforschers Philipp Franz von Siebold, der im frühen 19. Jahrhundert längere Zeit in Japan verbrachte und heute als Wegbereiter der Japanologie gilt.

Weitere Informationen zu der Ausstellung erhalten Sie auf Anfrage.

In Zusammenarbeit mit Iris Sikking ist parallel zur Ausstellung 2020 das Buch „Tree & Soil“ (Hartmann Books) erschienen. 

Robert Knoth (geb. 1963) und Antoinette de Jong (geb. 1964) widmen sich mit den Mitteln des Films und der Fotografie komplexen ökologischen und gesellschaftlichen Fragen. Internationales Ansehen erlangte das Künstlerpaar mit dem Projekt „Poppy – Trails of Afghan Heroin“ (2012). „Tree & Soil“ ist nach „Half Life“ (2002) und „Certificate no. 000358/“ (2006) ihr drittes Projekt, das sich mit den Langzeitfolgen atomarer Unfälle auseinandersetzt. Die Arbeiten von Robert Knoth und Antoinette de Jong werden weltweit in Museen und Ausstellungshäusern wie dem Stedelijk Museum in Amsterdam, c/o Berlin und dem Metropolitan Museum of Photography in Tokio gezeigt.

Bisherige Ausstellungsstationen (Auswahl): 

Fotomuseum Den Haag (NL)

Museum Kulturspeicher Würzburg 

Kunsthaus Wien (A)

Website Robert Knoth & Antoinette de Jong: www.knothdejong.com

Fotos © Robert Knoth & Antoinette de Jong

Installationsfoto © Johannes KIefer